In Luzern wurde mir ein Tag beschert, den ich oft „den schönsten Tag in meinem Leben“ genannt habe. So habe ich es jedenfalls an dem Tag empfunden. Es war der Tag nach einer anstrengenden Anreise. Nach einer ruhigen langen Nacht ging es erstmal ins Café auf dem Campingplatz zum Frühstücken. Ich bestellte einen Cappuccino und ein „Gipfeli“. Mit 7 Franken ganz schön teuer, aber so ist das in der Schweiz. Dafür wirklich lecker. Und ich war darauf eingestellt, dass die Schweiz teuer ist.

Das Wetter war herrlich: Sonne ohne Ende und richtig schön warm. Nach der nassen und kalten Zeit in Köln genoss ich den verspätete Sommer besonders. Also ging ich doch ins Lido und nicht nur, wie am gestrigen Abend, von der Wiese aus über wackelige und glitschige Steine ins Wasser. Im Lido gab es einen 300 Meter langen Sandstrand mit Liegen und Sonnenschirmen. Über einen Steg erreichte man direkt tiefes Wasser, von da aus ein schaukelndes Holzfloß oder einen Sprungturm. Nach ausgiebigem Schwimmen und Sonnen ging es zurück zum Camp. Ich kochte mir was zu Mittag und gönnte mir einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Nach der Mittagsruhe schlüpfte ich in ein Kleid und fuhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für Camper kostenlos und fahren wirklich oft und pünktlich. Von da aus erkundete ich zu Fuß die Stadt. Ich sah die Kapelbrücke und den Wasserturm, die Jesuitenkirche, das historische Museum und schaute mir das Kleinwasserkraftwerk am Mühlenplatz an. Von da aus schlenderte ich über die Spreuerbrücke in die Altstadt. Im Mill’Feuille bestellte ich mir ein Eis mit Knallbrause und Kaffee. Und weiter ging es durch die Altstadt. Als ich langsam müde wurde und mich auf den Rückweg machen wollte, kam ich an einer Schiffsrundfahrt über den Vierwaldstättersee vorbei, die gerade ablegen wollte. Spontan entschloss ich mich mitzufahren. Das erwies sich als die beste Idee seit langem!!!! Saphir hieß die Yacht und eine Stunde Rundfahrt kostete 23 Franken. An Bord war eine bunte Mischung von Menschen aus aller Herren Länder. Neben der beeindruckenden Landschaft waren auch diese immer wieder interessant zu beobachten. Es gab Inder, Amerikaner, Russen und Ukrainer und wer weiß wie viele Nationalitäten. Ich ließ mir den Wind um die Nase wehen und genoss einfach die herrlichen Anblicke von Wasser und Bergen. Nach der Ankunft startete ich einen schnellen Sprint zum Bus, der gerade kam. So erreichte ich gerade noch rechtzeitig das Lido, um nach kurzem Betteln beim Bademeister eine schnelle Runde zu schwimmen, bevor das Lido schloss. Zurück im Camp ein Glas Wein, Brot und Käse und den Tag ausklingen lassen. Was war das für ein schöner Tag!

Einen Tag ging es mit dem E-Bike zu Schloss Meggenhorn. Eigentlich nicht weit, aber der Weg ging den Berg hoch und es war heiß. So kam ich ordentlich ins Schwitzen. Vor dem Schloss schloss ich das Rad an und machte mich auf einen Rundweg der mich zur Christusstatue führen sollte. Die Statue selbst fand ich leider nicht, aber dafür andere tolle Ecken. Kleine Buchten, eine Schiffsanlegestelle, wunderschöne Blickwinkel für Fotos, die ich eifrig schoss. Durch die Malerei geschult, fand ich überall Motive: eine Kapelle, das Schloss selbst und den Schlossgarten. Vom Garten aus blickte man auf den See und auf die umliegende Landschaft. Ich fand einen kleinen Streichelzoo und eine Menge Weinanbau, wo gerade gearbeitet wurde. So viele wunderbare Fotomotive und später damit Anlässe für Bilder. Ich hatte mir ja fest vorgenommen mich fortzubilden, damit ich endlich in der Lage wäre die schönen Motive direkt vor Ort zu zeichnen. Noch machte ich immer noch den Umweg über Fotos.