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Bautzen und Görlitz

Wenzelsmarkt, Bauzen
Wenzelsmarkt, Bauzen

Nach Bautzen bin ich gefahren, um zu sehen, wie meine Freundin groß geworden ist. Wir wollten uns dort treffen, damit sie mir ihre Heimatstadt zeigen kann. Leider kam ihr zeitlich etwas dazwischen und so habe ich mir Bautzen auf eigene Faust erobert.

Ich hatte mir einen schön gelegenen Campingplatz direkt an einem Stausee der Spree in der Bautzener Umgebung ausgesucht. Er lag tatsächlich sehr idyllisch oberhalb der Talsperre mit toller Sicht und schönen Spazierwegen am See entlang. Leider hörte man dort oft die Autobahn, die im Hintergrund leise rauscht.

Bei meinem ersten Rundgang am See entlang hatte ich sofort ein sehr südländisch anmutendes kleines Café entdeckt, die Ocean Beach Bar. Man sitzt dort unter Sonnensegeln tatsächlich wie am Strand und blickt vermeintlich aufs Meer.

Die einzige Sehenswürdigkeit, die ich mir in der Stadt selber genauer angesehen habe, war der sogenannte „Stasi Knast“ in Bautzen.

Dazu gehören die Gebäude der Haftanstalt Bautzen I, das sogenannte „Gelbe Elend“ und Bautzen II, die Sonderhaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR mit Hochsicherheitstrakt für politische Sondergefangene. Seit 1993 befindet sich dort die Gedenkstätte Bautzen zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft.

 

Durch die im original erhaltenen Arrestzellen, den Isolationstrakt und die Höfe für den Freigang zu spazieren und in der Ausstellung die Leiden der Opfer vor Augen geführt zu bekommen, hinterlässt ein sehr beklommenes Gefühl.

Altstadtstraße, Görlitz
Altstadtstraße, Görlitz

Görlitz

Leider regnete es an dem Tag an dem ich mir Görlitz ansah. Vielleicht trug das nicht unwesentlich dazu bei, dass ich einen solch deprimierenden Eindruck von der Stadt bekam.

Die Altstadt an sich ist sehr schön in Stand gesetzt: viele kleine Cafés und Lädchen, hübsche alte Häuser.

Aber sobald man sich einige Meter abseits des Stadtkerns bewegt, sieht  man halb zerfallene Häuserruinen, in denen aber trotz allem offenbar Menschen leben.

In eines der niedlichen Cafes, die innen so aussehen, wie aus einer anderen Zeit gefallen, setzte ich mich. Alles war sehr familiär dort und ich wurde direkt als dazu gehörig aufgenommen. Ausgesprochen freundlich wurde ich mit hausgemachtem Kuchen und Kaffee in wirklich altem Porzellan bewirtet.

Anschließend musste ich natürlich über die Brücke einmal nach Polen schlendern. Immer noch regnete es und ich empfand auch den Blick nach Polen eher deprimierend. Lauter Kioske mit blinkenden Lichtern, die Kaffee und Zigaretten anboten. Ansonsten viel Graues und halb zerfallenes Gemäuer.

 

Wahrscheinlich muss ich mit diesen Eindrücken irgendwann Abbitte leisten und alles dem Dauerregen zuschreiben. Wirklich überzeugt haben mich aber die kleinen Geschäfte und Cafes in der Innenstadt. Hier ist eines davon:

Café Flair

 


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